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Interview mit Áron Szilágyi und Lorenz Kempf

Erstellt von LR/DFB-PR | | Feature

Die ungarische Herrensäbel-Nationalmannschaft ist zurzeit in Dormagen zu Gast. Wir nutzen die Gelegenheit, den dreifachen Olympiasieger Áron Szilágyi zu treffen.

Lorenz Kempf (TSV Bayer Dormagen) ergänzt das Gespräch von deutscher Seite. Das Interview wurde geführt von Lisa Ricken.

Guten Morgen, Áron und Lorenz. Ihr hattet gerade Training, was habt ihr heute trainiert?

ÁRON: Wir haben heute viel gefochten, ein bisschen Turniervorbereitung gemacht. Das machen wir immer in internationalen Trainingslagern, bietet sich ja an.

Áron, du warst schon öfter in Dormagen. Was ist hier besonders?

ÁRON: Also Dormagen ist die deutsche Zentrale im Säbelfechten. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, vor allem natürlich durch Vili Szabo, der ja ungarisch spricht. Ich war 2008 einmal für einen Monat hier, es fühlt sich immer ein bisschen wie ein Zuhause an.

Lorenz, was ist hier anders oder besonders, wenn internationale Teams zum Training da sind?

LORENZ: Das Niveau ist natürlich höher. Gerade mit den Ungarn haben wir ein sehr starkes und erfahrenes Team hier, von dem wir viel lernen können. Áron als dreifacher Olympiasieger ist ja auch auf einem ganz eigenen Level. Und man muss sich einfach in jedem Gefecht die ganze Zeit konzentrieren, das ist ne super Turniervorbereitung.

Áron, was ist dein Lieblingsgericht aus Deutschland? Und Lorenz, dein Lieblingsessen aus Ungarn?

ÁRON: Uff, ich wollte früher immer Currywurst probieren, die ist ok. Aber einmal habe ich Schweinshaxe gegessen, ich denke das ist das Beste.

LORENZ: Das gute alte Gulasch, da bin ich ein riesengroßer Fan von. Und wenn wir in Ungarn sind, nehme ich immer Erős Pista (eine scharfe Paprikapaste) mit nach Hause. Letztens habe ich das erste Mal Làngos probiert, da war ich aber ehrlich gesagt nicht so begeistert von.

Die FIE beziehungsweise EFC hat eine neue Europameisterschaft angekündigt, die nächste Woche stattfindet. Wie geht ihr mit der Situation um, so eine kurze Vorbereitung für so ein wichtiges Turnier zu haben?

ÁRON: Erstmal muss ich sagen, ich bin sehr enttäuscht von dieser Entscheidung. Das ist für uns Athleten absolut suboptimal. Ich habe jetzt den Fokus weiter auf den European Games, sonst ist das einfach zu viel, zwei EMs in zwei Wochen zu haben. Etwas Gutes hat es, nämlich unseren spontanen Besuch hier, normalerweise hätten wir die Vorbereitung zuhause gemacht.

LORENZ: Die Vorbereitung an sich ist die gleiche. Wir wollten eigentlich nächste Woche ein Trainingslager in Italien machen, das ist jetzt natürlich abgesagt. Dafür sind die Ungarn jetzt hier. Wir haben also etwas früher das Fechten und Wettkampffechten priorisiert. Aber sonst müssen wir das halt einfach akzeptieren und nehmen, wie es kommt.

Blitzlichtrunde

Lieblingsfechtaktion:

ÁRON: Prim Parade Riposte

LORENZ: Angriff in der Mitte

Lieblingsgegner:

ÁRON: Aldo Montano

LORENZ: puh, das ist schwer. Ich denke Freddy [Kindler] und Raoul [Bonah]

Härtester Gegner:

ÁRON: Nico Limbach

LORENZ: Ich würde sagen Áron

Das Wichtigste, was man zum Turnier mitnehmen muss:

ÁRON: Ein Handtuch

LORENZ: Was zum Essen

Warum Fechten:

ÁRON: Ich mochte die anderen Sportarten nicht.

LORENZ: Ich hatte die Wahl und Fechten hat mir mehr Spaß gemacht als Fußball, waren auch die cooleren Leute dabei.

Wenn nicht SäbeLorenz: Florett oder Degen?

ÁRON: Florett. Degen ist nichts für mich.

LORENZ: Florett

Erste Sache, die du morgens machst:

ÁRON: Kaffee trinken

LORENZ: Ab in die Küche und mein Haferfrühstück machen

Lieblingsübung im Kraftraum:

ÁRON: Kniebeugen würde ich sagen.

LORENZ: Bankdrücken

Áron, die jüngeren Fechter haben noch ein paar Fragen an dich gesammelt.

ÁRON: Ok, ich bin gespannt.

Wo bewahrst du deine Medaillen auf? Die Olympischen vor allem?

ÁRON: Da muss ich euch enttäuschen, die liegen einfach in einer Schublade.

Gab es in deinen Olympischen Finals einen Moment, in dem du realisiert hast, du gewinnst jetzt?

ÁRON: Eigentlich immer bei 14:etwas.

Hast du daran geglaubt, nach all dem noch Weltmeister zu werden?

ÁRON: Ich habe an mich geglaubt und ich habe es wirklich sehr gewollt.

Kannst du uns das Gulasch-Rezept deiner Großmutter geben?

ÁRON: *lacht* das Rezept habe ich leider nicht. Aber meine Mutter und auch meine Frau machen oft Gulasch und es ist wirklich sehr lecker.

Danke für eure Zeit und viel Erfolg bei allem, was kommt!

ÁRON: Vielen Dank

LORENZ: Danke