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Update: Pressemitteilung zur Disqualifikation von Olga Kharlan

| Verband

Der Deutsche Fechter-Bund erklärt zu der Disqualifikation von Olga Kharlan bei den Weltmeisterschaften in Mailand:

Wir hätten mehr Feingefühl bei Entscheidungen von solcher Tragweite wie einer Disqualifikation erwartet. Olga Kharlan hatte ihre Bereitschaft zum Abgrüßen mit dem Säbel deutlich signalisiert. 

Dass sie trotz des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands angetreten ist und der Verband ihr dies gestattet hat, sehen wir als große menschliche und sportliche Geste, die heute durch die Entscheidung des Weltverbandes FIE schwer beschädigt wurde.

Auch das IOC hat inzwischen erklärt, dass Sportverbände beim Aufeinandertreffen von ukrainischen und russischen Athlet*innen unter neutraler Flagge, sensibel reagieren sollen.

Durch die sehr strikte Auslegung der Regeln wurde ein fatales Signal weit über die Fechtwelt hinaus gesetzt. In Zeiten wie diesen darf das wortwörtliche Auslegen und Anwenden von Regeln kein Maßstab sein und wir erwarten hier eine Veränderung für die zukünftigen Wettkämpfe.

Der Deutsche Fechter-Bund hatte bereits in der Vergangenheit die Wiederzulassung russischer und belarussischer Athlet*innen kritisch beurteilt und vor den daraus resultierenden Problemen gewarnt. Die jetzigen IOC Empfehlungen und deren Umsetzung weisen weiterhin deutliche Lücken auf und sind keine wirkliche Hilfestellung für die Verbände.

Den noch laufenden Protest des ukrainischen Verbandes gegen die Entscheidung halten wir für ein richtiges Zeichen.

Ergänzung zur Disqualifikation von Olga Kharlan (UKR), 29.07.2023:

Die FIE hat in einer kurzfristigen Entscheidung die Disqualifikation von Olga Kharlan wieder aufgehoben. Dadurch wurde ihr ermöglicht noch am Team-Wettbewerb teilzunehmen. Die ukrainische Damensäbelmannschaft hat heute im 16er KO gegen Italien (3. Setzplatz) mit 45:33 gewonnen.

Der Präsident vom IOC, Dr. Thomas Bach, hat der Athletin außerdem eine Wildcard für die olympischen Spiele in Paris angeboten, falls sie sich durch die Disqualifikation im Einzelwettbewerb nicht qualifiziert.

Des Weiteren hat die FIE die Regelung zum Abgrüßen per Handschlag aufghoben. Der Kampf wird nun nur noch per Fechtgruß beendet.