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EM-Fazit: "Positive Entwicklung in den vergangenen zwölf Monaten"

Erstellt von DFB-PR/Jannik Schneider | | DFB-Team

Nach dem letzten Wettkampftag und der Rückkehr nach Deutschland ziehen die DFB-Verantwortlichen um Präsident Benjamin Denzer, Sportdirektor Tobias Kirch sowie Delegationsleiter Christoph Kneip ein sportliches und übergreifendes positives Fazit der Fecht-Europameisterschaften in Genua.

Für den Höhepunkt der Europameisterschaften in Genua sorgte Säbelfechter Frederic Kindler, der eine Bronzemedaille im Einzel erkämpfte und damit allein aus Edelmetallsicht für ein besseres DFB-Ergebnis als 2024 (keine Medaille) sorgte. Darüber hinaus macht der gesamte Auftritt des DFB-Teams den Verantwortlichen, nach einigen Umbrüchen und strukturellen Veränderungen, bei den Kontinental-Meisterschaften Hoffnung.

Degenfechterin Alexandra Ehler meldete sich mit einem Top-8-Ergebnis stark zurück. Aushängeschild Matyas Szabo wurde 9. Mit den Degenfechtern Fabian Herzberg und Gala Hess Sancho gelangen weitere Top-20-Platzierungen im Einzel. Besonders fiel die positive Entwicklung der zum Teil stark verjüngten Teams ins Auge. Fünf der sechs DFB-Mannschaften erreichten das Viertelfinale. Das blutjunge Degenteam der Herren schrammte mit Rang vier ganz knapp an einer Medaille vorbei und sorgte ebenso wie das Säbelteam (Rang fünf) für sportliche Achtungserfolge.

Sportdirektor Kirch: “Positive Entwicklung in den vergangenen zwölf Monaten”

DFB-Sportdirektor Tobias Kirch möchte sich mit der positiven Tendenz nicht ausschließlich zufrieden geben: “Insgesamt haben wir uns gut präsentiert und ein positives Auftreten mit einem ausgezeichneten Zusammenhalt und professioneller Einstellung in Genua an den Tag gelegt.” 

Weiter erklärt Kirch: “Mit den Ergebnissen können wir in der Gesamtbetrachtung noch nicht zufrieden sein. Jedoch sehen wir nach unseren strukturellen Veränderungen eine positive Entwicklung in den vergangenen zwölf Monaten seit der EM 2024 in Basel.”

DFB-Präsident Denzer: “Neuaufstellung ist kein Sprint”

DFB-Präsident Benjamin Denzer, der während der gesamten Europameisterschaft sowie beim vorgeschalteten EFC-Kongress gemeinsam mit dem Vizepräsidenten Internationales, Dieter Lammer, vor Ort in Genua war und die Delegation unterstützte, stärkt dem DFB-Team den Rücken. “Uns ist selbstverständlich bewusst: Die Neuaufstellung des DFB ist kein Sprint sondern ein Marathon. Der DFB geht diesen notwendigen Weg mit Demut bewusst weiter."

Der DFB-Präsident resümiert: “Im Vergleich zur EM 2024 sind die jetzigen Leistungen ein Fingerzeig in die richtige Richtung gewesen. Wir wissen, dass bei der WM (Tiflis 22. - 30. Juli Anm d. Red.) in vier Wochen nochmals andere Herausforderungen auf uns zu kommen. Mit Blick auf die Umstrukturierungsprozesse im Trainerbereich lassen wir uns nicht beirren und wollen weiter den Fokus auf den Nachwuchs legen.”

Sonderlob für “Team hinter dem Team”

Ein Sonderlob verteilen Verbandschef Denzer und Delegationsleiter Christoph Kneip für den waffenübergreifenden Zusammenhalt zwischen den Fechterinnen und Fechtern und dem Trainerteam. “Unser Dank gilt neben den Trainerinnen und Trainern dem ,Team hinter dem Team' und deren ausgezeichneter Arbeit." Namentlich erwähnen Denzer und Kneip die Physiotherapeuten, Kevin Ackermann und Daniel Hummen, den Mannschaftsarzt, Jan Schütttrumpf, den Techniker Enrico Sourisseaux sowie das Social-Media-Team.

Auch in puncto internationaler Zusammenarbeit erkennen DFB-Präsident Denzer und der zuständige Vizepräsident Internationales, Lammer, über den EFC-Kongress hinaus wichtige Signale in Sachen verbandsübergreifender Zusammenarbeit. "In zahlreichen Gesprächen mit den führenden Vertreterinnen und Vertretern anderer Nationen sowie unseren direkten Nachbarländern haben wir Wertschätzung für den deutschen Fechtsport und die von uns in diesem Zusammenhang vorgenommen Weichenstellungen wahrgenommen. Dieses Interesse der europäischen Fechtnationen an der Weiterentwicklung des deutschen Fechtens werden wir sowohl auf sportpolitischer als auch sportlicher Ebene pflegen und in Zukunft mit verschiedenen Formaten intensivieren", so Denzer und Lammer unisono. 

Lob für Degenfechter und Trainer Fiedler

Ein Extra-Lob verteilt Kirch derweil für die männlichen Degenfechter: “Hier greifen die ersten inhaltlichen Umstellungen durch Bundestrainer Jörg Fiedler und sein Team. Wenn alle bereit sind, diesen Weg konsequent weiterzugehen, wird sich das Team weiter positiv entwickeln.” 

Bei den Damen habe man im Degenbereich eine Saison verloren.  “Die Ergebnisse im Einzel waren für den aktuellen Leistungsstand gut, jedoch werden wir schnell mehr Fahrt aufnehmen. Eine neue Trainerstruktur, die wir in der kommenden Woche präsentieren werden, wird uns bei der Entwicklung helfen. Unser Dank gilt Bundestrainer Dirk Schiffler, der das Team die vergangenen Wochen kommissarisch trainiert und betreut und hier direkt neue Impulse gesetzt hat”, so Kirch.

Größter Umbruch im Säbel-Team

Den größten Umbruch verzeichnet Kirch im Säbelbereich. “Hier wird sehr gut gearbeitet. Die Strukturveränderungen greifen.” Die Medaille von Frederic Kindler sei ein wichtiges Zeichen für das gesamte Team. “Das nimmt etwas den Druck von Matyas Szabo, auf den sonst immer alles fokussiert ist und gibt den jungen Athleten Zeit, sich weiter zu entwickeln und zu empfehlen.”

Vilmos Szabo und Marius Galatanu arbeiteten derweil "sehr intensiv" an der Weiterentwicklung" im Damensäbel. “Hier hatten wir aus gesundheitlichen Gründen einige Rückschläge zu verkraften. Wenn wir die nächsten Monate, wie die vergangenen Wochen, weiter und in Ruhe arbeiten können, ist vom gesamten Team viel zu erwarten. Bereits in Genua haben wir uns gut präsentiert und vor allem Larissa Eifler hat sich beeindruckend zurückgemeldet.”

Florett-Damen trotzen Verletzungspech

Trotz des weiterhin verletzungsbedingten Fehlens der Leistungsträgerinnen Leonie Ebert und Aliya Dhuique-Hein, die auch zur WM noch nicht zur Verfügung stehen werden, habe sich die Florett-Mannschaft “sehr gut” präsentiert.  “Das Quartett hatte die späteren Europameisterinnen aus Italien am Rande einer Niederlage”, so Kirch.

Im Herrenflorett arbeiten Benjamin Kleibrink und sein Trainerteam “sehr akribisch”. Das Team habe laut Kirch eine “solide EM” absolviert. “Wir geben dem Team die nötige Zeit, sich weiter zu entwickeln.”

Delegationsleiter Kneip lobt Bedingungen

Delegationsleiter Christoph Kneip beschrieb die Bedingungen vor Ort in Genua derweil als “gut”.  “Ein Kompliment an die Veranstalter für Hotel, Verpflegung und den Shuttleservice, der flexibel zu ergattern war”, berichtete Kneip. Die Wettkampfhalle sei sehr groß und gut gewesen. 

Kneip hob den Zusammenhalt im Team und die harte Arbeit des Funktionsteams auch mit Blick auf die Fecht-Weltmeisterschaften in Tiflis (22.-30. Juli 2025) hervor. Der könne ein Trumpf im Kampf um gute Ergebnisse sein. “Alle haben hervorragend gearbeitet und wir haben keine größeren Blessuren zu verzeichnen. Wir hoffen und sind positiv gestimmt, dass bei der WM alle top vorbereitet an den Start gehen.”